Demokratie und Menschenrechte
Der Forschungsschwerpunkt Demokratie und Menschenrechte an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät bringt Forschungen zur Geschichte der Demokratie mit solchen zur Geschichte der Menschenrechte zusammen und eröffnet dadurch auf beiden Feldern neue, gemeinsame und fruchtbare Forschungsperspektiven. Mittels Forschungsgesprächen unterstützt der Forschungsschwerpunkt neue Forschungen und den Entstehungsprozess von Anträgen auf Forschungsdrittmittel. Mittels öffentlichen Veranstaltungen regt er zu Debatten an.
Demokratie und Menschenrechte hängen eng zusammen: So wie die Menschenrechte neben Schutzrechten nicht zuletzt auch politische Teilhaberechte umfassen, beruht die moderne Demokratie nicht nur auf Teilhabe- sondern auch auf Schutzrechten, über die das Wahlvolk nicht frei verfügt. Es ist die Verknüpfung von gleichen Schutz- und Teilhaberechten, die moderne Demokratien im Kern ausmacht. Und es ist der Grundsatz der Gleichberechtigung, wenn nicht Gleichheit, den Menschenrechte und Demokratie gemeinsam haben.
Die Geschichte der Demokratie und die Geschichte der Menschenrechte verbindet also, dass beide untersuchen, wie, inwiefern, warum, in welchen Schritten und mit welchen Folgen Menschen in politischen Gemeinwesen gleichberechtigt wurden: gleichen Schutz erhielten bzw. gleiche Teilhabe – oder ihnen diese verwehrt wurden.
Gleicher Schutz und gleichberechtigte Teilhabe haben sich im euro-atlantischen Raum so verzahnt, dass es in dieser Tradition keine vollen Menschenrechte ohne Demokratie gibt und keine Demokratie ohne volle Menschenrechte. Dieses Verständnis hat freilich seine eigene Geschichte, die es zu erforschen und zu hinterfragen gilt, um seine Geschichtlichkeit – also seine zeitliche und kulturelle Bedingtheit, seine entsprechende Veränderlichkeit – bewusster zu machen. Und es muss in Bezug auf andere Räume überprüft werden.
Der Forschungsschwerpunkt "Demokratie und Menschenrechte" an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien knüpft hier an und setzt neue Akzente:
- Er bringt meist getrennt verlaufende Forschungen zur Geschichte der Demokratie und zur Geschichte der Menschenrechte zusammen.
- Er nützt die Breite der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, um raum-, epochen- und disziplinübergreifende Zusammenhänge herzustellen.
- Er vernetzt Kolleginnen und Kollegen an der Fakultät, die zur Geschichte der Menschenrechte und der Demokratie forschen, um Gedankenaustausch und Zusammenarbeit zu fördern.
- Er unterstützt die Ausarbeitung von Anträgen auf Forschungsdrittmittel.
- Er macht ihre Forschungen besser sichtbar.
- Er gibt einen Rahmen für Gedankenaustausch und Zusammenarbeit mit Forscherinnen und Forschern anderer Fakultäten bzw. anderer Universitäten und Institutionen aus dem In- und Ausland.